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Welcher Beinschutz für Pferde bei Nacht benutzen?


Hochklassige Turnierpferde sieht man so gut wie nie ohne Beinschutz – auch nicht bei Nacht. Es stellt sich die Frage nach dem Warum? Schränkt das nicht die Durchblutung in den Beinen ein? Ist das wirklich so wichtig? Sollten vielleicht nicht nur Spitzenpferde über Nacht Beinschutz tragen? Wer also ein Pferd hat, welches oftmals mit Beinverletzungen am Morgen in der Box steht, sollte evtl. über einen Beinschutz bei Nacht nachdenken.
  


Die Antwort ist von Pferd zu Pferd unterschiedlich: 

Bei Spitzenpferden wird kein Risiko eingegangen. Jedes Verletzungsrisiko wird minimiert. Doch prinzipiell ist bei jedem Pferd das Verletzungsrisiko so klein wie möglich zu halten.
Es gibt Pferde, die etwas tollpatschig sind und sich deshalb öfters an den Beinen verletzen. Dann gibt es auch Pferde, die sich nach dem Liegen in der Box beim Aufstehen in die Beine treten oder beim und nach dem Wälzen. Hier sollte dann auf jeden Fall vorgebeugt werden. Kleinste Verletzungen können verheerende Auswirkungen haben und einen Einschuss nach sich ziehen.
Einschüsse sind Entzündungen von (kleinen) Verletzungen, die massive Schwellungen hervorrufen können. Es gibt Pferde, die sehr anfällig für starke Einschüsse sind, dann gibt es auch Pferde, die kaum auf Verletzungen reagieren.

 

Wie kann also Verletzungen am Bein ohne Fremdeinwirkung vorgebeugt werden?

 

Bandagieren  

Die erste Möglichkeit ist das Einbandagieren der Beine. Dies ist allerdings nur entfernt mit dem Bandagieren der Pferdebeine zum Training zu vergleichen. Beim Training verwendet man dünne Bandagierunterlagen. Die Pferde bewegen sich in der Nacht nicht sehr viel. Deshalb müssen die Unterlagen dick sein um das Bein „mehr atmen zu lassen“. Die Bandagierunterlage sollte dann mit einer Fleece-Bandage fixiert werden.

  
Stallgamaschen

Die zweite Möglichkeit wäre der Schutz durch Stallgamaschen. Diese sind Fesselkopfgamaschen ähnlich. Sie bestehen aus dicken Bandagierkissen, die teilweise herausnehmbar sind, um gewaschen zu werden. Die Ummantelung besteht aus einem atmungsaktiven Neopren. Die Gamaschen reichen von knapp unter dem Carpal- bzw. Tarsalgelenk bis über den Fesselkopf und schützen die empfindlichen Beine.


Die ersten beiden Möglichkeiten können mit dem Anlegen von Hufglocken kombiniert werden, um auch den Bereich der Hufballen zu schützen. Allerdings muss hier darauf geachtet werden, dass das Pferd die Hufglocken auch akzeptiert und sich nicht dadurch gestört fühlt.

                                                 

                                             Transportgamaschen

Die dritte Möglichkeit die Beine zu schützen kann mit Transportgamaschen erfolgen. Nur sollten dann Transportgamaschen benutzt werden, die bis unter das Carpal- bzw. Tarsalgelenk reichen, sonst fühlt sich das Pferd beim Ablegen unwohl.


Transportgamaschen liegen nah am Pferdebein, jedoch üben sie keinerlei Druck aus und beeinträchtigen so auch nicht die Durchblutung.


Beinschutz über Nacht hat auch den Vorteil, dass die Beine warmgehalten werden. Jedoch können auch kühlende Gelelemente in den Beinschutz eingefügt werden. Je nachdem, was das Pferd benötigt.


 

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